Auf einem großen Monitor kann man auf einzelnen digitalen Tafeln nachlesen, wie die Aufnahmebedingungen in den verschiedenen Exilländern waren. Und mancher Besucher nimmt erstaunt zur Kenntnis, dass alle Männer ab 18 Jahren, d.h. auch Jugendliche, die gerade mit dem Kindertransport nach Großbritannien gekommen waren, beim Eintritt der Engländer in den Krieg 1939 als „enemy alien“ (feindliche Ausländer) inhaftiert wurden. Manche wurden dann nach Kanada ausgewiesen. Ebenso überrascht einige Besucher, dass die Türkei ein Exilland war. Insbesondere türkische Schülerinnen und Schüler reagieren mit einem gewissen Stolz auf diese Tatsache. Die Tafel informiert darüber, dass die Mehrheit der deutschen Exilanten in der Türkei als politisch Verfolgte dorthin gekommen waren, z. T. sogar ausdrücklich von der türkischen Regierung gerufen wurden, um das Land beim Umbau zu einem modernen Staat zu unterstützen. Hier im Rathaus Schöneberg ist in diesem Zusammenhang selbstverständlich kurz die Exilgeschichte von Ernst Reuter erwähnt. Bisher haben wir nur eine Familie finden können, Familie Sello, die als Juden verfolgt waren, ins Exil in die Türkei gingen und zugleich aus Schöneberg oder Tempelhof kamen. Wir hoffen hier in Zukunft auf neue Informationen.